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Die Gerüchteküche, Winter 2015

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Rouven Schröder war es, der vor einigen Tagen die Wintertransferphase eröffnet hat. Er erwarte eine “bewegte Transferphase”. Thomas Eichin hält sich da eher noch zurück, der Bremer Dementator schließt alles so lange aus, bis es eintritt. In den letzten Wochen hat er nicht zu unrecht keine Diskussionen um die Mannschaft gewollt und alle Transferüberlegungen abgeblockt, dementiert, begraben oder alternativlos geblitzdingst. Dass man bei Werder aber längst hinter verschlossenen Türen mögliche Abgänge diskutierte und Neuzugänge suchte, das wird auch Eichin zugeben – wenn Nägel mit Köpfen gemacht sind. Hier folgt nun ein Blick auf die Personalien, zu denen es bis dato Gerüchte und Informationen gibt:

RAIF HUSIC

Position: Torhüter
Alter: 19
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2017
Bilanz 2015/2016: 0 Einsätze in der U23 (6 Kaderberufungen)
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Eine Personalie, bei der es nicht viel zu diskutieren gibt: Husic spielt bei Werder keine Rolle mehr, er kann den Verein verlassen. Blickt man in den Sommer 2014 zurück, so ist dies eine ziemliche Überraschung. Damals kam Husic mit der Empfehlung von 15 U-Länderspielen für den DFB, als jüngerer A-Jugendjahrgang kam er zu acht Einsätzen bei der zweiten Mannschaft vom FC Bayern in der Regionalliga. In Bremen stand er in der Hinrunde der vergangenen Saison noch neunmal im Kader der Profis. Zum Ende der Saison saß er weiter auf der Bank, dieses Mal aber bei der U23. Auch in den wichtigen Aufstiegsspielen gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach erhielt Tobias Duffner den Vorzug. In der aktuellen Spielzeit zog dann auch noch Eric Oelschlägel an Husic vorbei.

Die Rückkaufklausel, die der FC Bayern für den kommenden Sommer besitzt, interessiert mittlerweile niemanden mehr. Wichtiger ist, dass Husic im Winter einen neuen Klub findet. Klar bevorzugt ist hier ein endgültiger Wechsel.

 

OLIVER HÜSING

Position: Innenverteidiger
Alter: 22
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2017
Bilanz 2015/2016: 16 Einsätze in der U23, 1mal in den Kader der Profis berufen
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Hüsing hat bereits eine erfolgreiche Leihe hinter sich, die Rückrunde der letzten Saison verbrachte er bei Hansa Rostock. Der Innenverteidiger war Stammspieler, hatte mit guten Leistungen seinen Anteil am Klassenerhalt der Rostocker. Seit Sommer ist er vierter Verteidiger im Bremer Profikader und Führungsspieler in der Drittliga-Mannschaft. Da aber Lukimya, Galvez und Vestergaard weitestgehend gesund blieben und Hüsing noch keinen der drei kassieren konnte war er in der Hinrunde recht weit weg von Bundesliga-Minuten, stand nur einmal im Profikader. In Gesprächen um Hüsings Situation sollen Spieler wie Verein durchaus Interesse an einer erneuten Rückrunden-Leihe gezeigt haben. Dazu müsste sich aber nicht nur ein passender Verein aus der zweiten Liga finden, auch Werder müsste entsprechend auf dem Transfermarkt agieren und sich für die Innenverteidigung absichern.

Zudem würde die U23 einen wichtigen Spieler im Kampf um den Klassenerhalt verlieren. Und Hüsing müsste bei zu erwartenden Reaktionen des Vereins auf einen Abgang auch noch seine Perspektive ab Sommer in Bremen begutachten. Ein Leihwechsel Hüsings bleibt möglich, wenn auch aktuell nicht sehr wahrscheinlich. Diese Personalie wird bis zum letzten Tag der Transferphase noch offen bleiben und an anderen Transfers im Verein hängen.

 

MARNON BUSCH

Position: rechter Verteidiger
Alter: 21
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2018
Bilanz 2015/2016: 15 Einsätze in der U23
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Trotz Dementi im Sommer: im August war Werder noch auf der Suche nach einem Leihklub für Marnon Busch. Darmstadt-Trainer Dirk Schuster schaute sich Busch live vor Ort bei der U23 an. Leider erwischte Busch keinen guten Tag, konnte nicht überzeugen und die Gespräche über einen Wechsel nahmen keine Fahrt auf. So blieb der Rechtsverteidiger, der letzte Saison auf neun Einsätze bei den Profis kam, in Bremen. Alles andere als unwillkommen, da er zusammen mit Luca Zander den Back Up-Posten von Theo Gebre Selassie einnimmt und er zudem wie Zander in der Vergangenheit nicht selten verletzt war. Zu Kaderberufungen und Einsätzen bei den Profis reichte es für Busch in dieser Hinrunde nicht, er blieb im internen Ranking hinter Zander. Nicht zu unrecht, trotz eigenem Anspruch von Busch, schon längst fest zum Bundesliga-Kader zu gehören.

In der Hinrunde in Liga drei gab es noch viel zu lernen für den schnellen Rechtsverteidiger: er trifft mittlerweile regelmäßig auf Gegenspieler, die sein hohes Tempo mitgehen können. Zu seiner Verwunderung gab es auch diverse Offensivspieler, die schneller als Busch waren. Den Unterschied zum Regionalliga-Niveau bekam er gerade in der ersten Hälfte der Hinrunde zu spüren: defensiv war sein Stellungsspiel zu oft sichtbar nicht gut genug, offensiv fehlte ihm eine Alternative zum simplen Weglaufen von seinem Gegenspieler. War Busch gestellt, so gingen ihm die Ideen aus. Je mehr Spielzeit er sammelte, umso mehr konnte er sich aber steigern. Um im Winter zu gehen? Gebre Selassie ist Stammspieler bei den Profis, Zander kann U23 spielen, der Kader der zweiten Mannschaft hat auch noch Optionen, um Bundesliga-Berufungen von Zander aufzufangen. Allerdings: groß soll das Interesse bei Busch an einer Leihe bisher noch nicht gewesen sein. Auch dadurch bedingt, dass Busch seit Anfang Mai ein einjähriges Praktikum bei Werder in der Verwaltung absolviert. Das Interesse könnte sich aber bei einem entsprechenden Angebot ändern – und wird es wohl auch nur dann. Wie im Sommer, als Darmstadt zaghaft aus der Ferne gewunken hat.

 

MATEO PAVLOVIC

Position: Innenverteidiger
Alter: 25
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2016
Bilanz 2015/2016: 4 Einsätze in der U23
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Es war nicht im Sinne des Vereins, dass Pavlovic noch als Werder-Spieler in die Saison ging. Man hoffte auf eine Trennung, doch es ließ sich kein passender Verein für den Kroaten finden, der im Januar 2013 nach Bremen kam und insgesamt vier Bundesliga-Spiele für Werder bestritt. Alle noch in der Rückrunde der Saison 2012/2013. Im Folgewinter wechselte Pavlovic auf Leihbasis zu Ferencvaros Budapest nach Ungarn, die Leihe wurde im Sommer 2014 um eine komplette Saison verlängert. Trotz durchaus brauchbarer Leistungen in Budapest unter dem deutschen Trainer Thomas Doll sah der Klub von einer Verpflichtung ab. Andere Optionen schienen passender und vor allem günstiger. Denn auch wenn Pavlovic nicht zu den Gutverdienern bei Werder gehört ist sein Gehalt für die Ligen, in denen er eine gute Rolle spielen könnte, nur schwer zu stemmen. Und der Kroate war im Sommer auch nicht sonderlich gewillt, Einschnitte im Einkommen in Kauf zu nehmen, verwies in einem Interview auf den Winter. Der ist nun gekommen.

Zeit zu gehen? Definitiv. Pavlovic trainierte zu Saisonbeginn bei den Profis, ohne dort eine Rolle zu spielen. Er war Kaderfüller, sorgte für genug Spieler beim Abschlusstraining. Als es bei der U23 nicht sonderlich gut lief wurde Pavlovic in den U23-Kader versetzt, kam dort einen Monat zum Einsatz, lief in vier Spielen in der dritten Liga auf. Eventuell auch, damit der Spieler im Winter besser vermittelbar ist. Sonderlich gut waren seine Auftritte in der U23 nicht, auch wenn in den vier Spielen drei Siege heraussprangen. Und so folgte wenig später die Entscheidung der Verantwortlichen, doch wieder auf Spieler zu setzen, die eine Zukunft bei Werder haben. Auch hier: es wird ebenso so gehandelt worden sein, um dem Spieler noch mal klar zu machen, dass man ihn lieber im Winter als im Sommer abgeben will. Die Zeichen stehen deutlich auf Trennung. Pavlovic wird nach Ende der Transferphase sehr wahrscheinlich kein Bremer mehr sein, allerdings kann sich die Personalie in die Länge ziehen, noch ist kein Abnehmer in Sicht.

 

FELIX KROOS

Position: Defensives Mittelfeld
Alter: 24
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2017
Bilanz 2015/2016: 9 Profi-Einsätze, davon 2mal in der Startelf gestanden
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Kroos sprach vor wenigen Wochen in einem Interview selber davon, dass er sich im Winter mit den Verantwortlichen zusammen setzen will um seine Zukunft zu besprechen. Der Mittelfeldspieler kann mit seinen Spielanteilen nicht zufrieden sein, im Oktober war er sogar viermal nicht mal mehr in den Kader berufen worden. Auch Werder ist mit Kroos nicht zufrieden gewesen, Skripnik bemängelte auf eine Pressekonferenz, dass Kroos “zu oft der letzte Biss” fehle. Oder besser: das konstante Beißen. Denn es war Skripnik, der nach seinem Antritt als Cheftrainer der Profis Felix Kroos in die Startelf einbaute, ihn sieben Mal in Folge von Beginn an auf den Platz schickte. Seitdem pendelt Kroos immer wieder zwischen Bank und Startelf, zuletzt zwischen Tribüne und Bank.

Der Mittelfeldspieler hat es nicht geschafft, sich zu etablieren, über längere Zeit Konstanz zu zeigen. Und das trotz seiner durchaus vorhandenen fußballerischen Qualitäten und trotz der nicht gerade großen Konkurrenz in diesem Kader. Verständlich, dass der Verein einem Verkauf nicht abgeneigt wäre. Zumal ein Kaderplatz samt Gehalt frei werden würde, den man neu besetzen könnte. Ihn allerdings abzugeben ohne im Gegenzug mindestens einen neuen Mittelfeldspieler zu holen dürfte nicht in Frage kommen. Es würde dann ein Back Up für den immer ausfallbedrohten Philipp Bargfrede fehlen, zumal auch die Nummer drei auf der Position, Lukas Fröde, den Verein verlassen könnte. Bis sich also nicht ein Neuzugang gefunden hat, wird Werder hier vermutlich öffentlich dementieren und Kroos fest für die Rückrunde einplanen.

 

LUKAS FRÖDE

Lukas Fröde, seit 2009 bei Werder Bremen, könnte der erste Wintertransfer werden.

Lukas Fröde, seit 2009 bei Werder Bremen, könnte der erste Wintertransfer werden.

Position: Defensives Mittelfeld
Alter: 20
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2017
Bilanz 2015/2016: 11 Einsätze in der U23, 3 Einwechslungen bei den Profis
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Ohne den Aufstieg der U23 wäre Lukas Fröde im Sommer wohl verliehen werden. So aber bekam er wie die meisten Jungprofis die Gelegenheit für den nächsten Schritt, von der Regionalliga in der dritten Liga. Und dann war da noch Werders Suche nach einem defensiven Mittelfeldspieler für die Profis. Ein gestandener Spieler wurde es nicht. Als am Ende dann auch kein Talent gefunden wurde war Fröde auch im (erweiterten) Bundesliga-Kader von Gebrauch. Nun hat sich die Ansicht etwas verschoben: Fröde hat den Sprung in die dritte Liga gemeistert, ist aber für die erste Liga noch nicht weit genug in der Entwicklung.

Eine Zwischenstation macht Sinn, jetzt noch mehr als im Sommer. Wie damals ist auch jetzt die zweite Liga das Ziel und Gespräche mit Interessenten hat es bereits gegeben. Das Interesse des Spielers selbst an einer Leihe ist von den hier aufgeführten Leih-Kandidaten wohl am Größten, von daher kann man davon ausgehen, dass diese Personalie sich auch am Ehesten in Richtung Transfer entwickeln wird. Gerüchteweise sei aktuell der FC St. Pauli in der Pole Position. Wie auch beim folgenden Spieler würde bei Fröde eine Leihe über anderthalb Jahre wohl am meisten Sinn machen, damit bei erfolgreicher Leihe und Rückkehr nach Bremen auch wirklich ein Spieler ins grün-weiße Trikot zurückkehrt, um fester Bestandteil des Bundesliga-Kaders zu sein.

 

JULIAN VON HAACKE

Position: Zentrales Mittelfeld
Alter: 21
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2017
Bilanz 2015/2016: 15 Einsätze in der U23, 1mal in den Kader der Profis berufen
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Ein Kreuzbandriss hat Julian von Haacke letzte Saison fast komplett pausieren lassen. Zum Ende der Saison kam er dann noch zu sieben Einsätzen in der U23 und half beim Aufstieg in die dritte Liga. Trotzdem war ihm zu Beginn der neuen Spielzeit noch anzumerken, dass er einige Monate verletzungsbedingt passen musste. So brauchte der zentrale Mittelfeldspieler ein bißchen Anlauf in die Saison, biss er sich fand. Schritt zwei war dann, das bessere Niveau im Übergang von Liga vier in Liga drei zu bewältigen. Auch der ist mittlerweile vollzogen und seitdem geht es darum, die eigene Entwicklung voranzutreiben. So versucht er u. a. seine Präsenz zu erhöhen, mehr Einfluss über sein Passspiel hinaus auf das Spiel zu haben.

Da brauchbare Erstliga-Minuten noch nicht in Aussicht sind ist auch von Haacke einer der Spieler, bei denen ein Leihwechsel im Winter Sinn machen könnte. Da er sich aber einerseits auch noch in seiner Rolle bei der U23 weiterentwickeln kann und andererseits die Mannschaft auch einen Spielertyp wie ihn benötigt müsste das Angebot eines interessierten Vereins schon passend sein. Einen Spieler, der das Spiel macht muss man eben auch das Spiel machen lassen. Es muss sicher sein, dass der neue Trainer den Spieler nicht nur aufgrund seines aktuellen Stands der Stärken einsetzen will, sondern auch an dessen Schwächen arbeiten würde. Es sollte kein Verein sein, der auf Teufel komm raus im Abstiegskampf das Fußballerische irgendwann beiseite schiebt. Dann macht auch ein Leihwechsel bei von Haacke Sinn, der ihn vermutlich zu einem Zweitligisten führen würde. Und ebenso wie bei Lukas Fröde wäre ein Wechsel für mehr als die Rückrunde wohl auch hilfreicher bzw. sinnvoller.

 

LEVENT AYCICEK

Position: Offensives Mittelfeld
Alter: 21
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2018
Bilanz 2015/2016: 13 Einsätze in der U23, 2mal in den Kader der Profis berufen
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In der letzten Saison noch von Trainer Skripnik fest in den Profikader genommen und als “Goldkette” bezeichnet hängt Aycicek seit einigen Monaten in der Luft. Die Goldkette hatte die Beschränkung auf eine Taktik mit viel Ballbesitz – das bekommt Werder schon lange nicht mehr hin. Und schon in den letzten Wochen der vergangenen Saison kam der Offensivspieler nur noch selten zum Einsatz. Aycicek war sich nicht zu schade, dann bei der U23 Spielpraxis zu sammeln und so der Zweiten beim Aufstieg in die dritte Liga zu helfen. Eine Liga, in der er seitdem exklusiv agiert. In der Vorbereitung wirkte er verkrampft, konnte sich nicht in den Vordergrund spielen und auch die Ansätze waren wenig. Vom selbstbewussten und in Form agierenden Aycicek aus dem Herbst 2014 war nichts zu sehen. Dabei hatte er seinen Vertrag verlängert, die Rückennummer zehn bekommen und Werder holte keinen erfahrenen Mann für das offensive Mittelfeld. Der Teppich war ausgerollt. Aber Aycicek kugelte woanders rum.

Leistungstechnisch leider auch zurecht, denn während Eggestein zum Sturmduo Di Santo und Ujah passte und Grillitsch sich so weit entwickelte, dass er zu Startelfeinsätzen in der Bundesliga kam blieb Aycicek auch bei der U23 zu häufig blass. Nun kann man sich streiten, was die beste Lösung ist: hilft die Ruhe in der U23 weiter, dass er aus seinem mentalen und leistungstechnischen Loch kommt oder wäre es ein Wechsel, damit der seit 2008 in Bremen lebende Aycicek aus seiner Komfortzone und der gewohnten Umgebung entschwindet? Werders Verantwortlichen sind einer Leihe aufgeschlossen, Aycicek war dies im Sommer nicht sonderlich, sei auch jetzt gerüchteweise noch skeptisch, wenn auch interessierter. Wenn man ihn hier weiterbringen will wird man nicht drum herumkommen, viel individuell mit ihm zu arbeiten, mit ihm zu reden. Oder aber es findet sich ein Interessent für eine Leihe, bei dem auch Aycicek sich gut aufgehoben fühlen würde. Allerdings: da sportlich Liga zwei Sinn machen würde wäre es kein leichtes Unterfangen von Seiten Werders, denn Aycicek hat durch die Vertragsverlängerung und den Verzicht auf die Klausel (Verlängerung aufgrund von Einsätzen) aus der ersten Verlängerung ein recht gutes Gehalt für einen jungen Spieler.

 

IZET HAJROVIC

Position: Offensives Mittelfeld
Alter: 24
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2018, Leihvertrag bei SD Eibar bis Sommer 2016
Bilanz 2015/2016: 1 Startelfeinsatz im Pokal, 2 Einwechslungen in der Liga, 5 Spiele im Kader ohne Einsatz
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96 Spielminuten ist alles, was die Leihe nach Spanien Izet Hajrovic bisher eingebracht hat. Im Sommer abgegeben, um in Eibar in einem passenden Spielsystem Spielpraxis zu sammeln, heißt die Bilanz im Winter: Mission fehlgeschlagen. Obendrauf kommt hinzu, dass die Bilanz des Bremer Leihspielers nicht mal verletzungsbedingt so wenige Spielminuten aufweist. Doch warum dann? Die Saison für SD Eibar läuft besser als erwartet, der Trainer baut auf seine Außenspieler Berjon und Keko, dahinter kommt als erster Einwechsler der aus Frankfurt gekommene Takashi Inui zum Zug. Als vierter Offensivspieler für die beiden Position ist Simone Verdi im Kader – und dessen Situation ist nur leicht besser als die von Hajrovic. Der Italiener wurde vom AC Mailand auf Leihbasis geholt, verbringt die meiste Zeit aber auf der Bank. Hajrovic steht noch hinter Verdi, schaffte es oft nichtmal in den Kader. Weil die Spieler vor ihm durchaus zu überzeugen wissen, aber auch, wie aus Spanien berichtet wurde, weil Hajrovic sich nicht sonderlich aufzudrängen weiß. Durchaus wahrscheinlich, dass seine Rolle als Leihspieler noch dazu kommt, denn die Berjon, Keko und Inui stehen fest bei Eibar unter Vertrag. Und Hajrovic wohl bald nicht mehr.

Er selbst würde gerne den Verein verlassen wollen war zu hören. Ebenso, dass Werder kein Interesse daran hat, ihn in Eibar zu lassen und Hajrovic dann im Sommer statt gestärkt auch noch geschwächt zurück zu bekommen. Also zurück nach Bremen? Immerhin spielte Werder zuletzt mehr mit Außenspielern. Allerdings soll auch das nicht die Wunschlösung sein. Denn Hajrovic verdient gut, würde den Gehaltsetat spürbar belasten, ohne dass man einen weiteren Spieler für das zentrale Mittelfeld dazugeholt hätte. Und auch die Trennung im Sommer war nicht rein positionsbasierend. Werder würde Hajrovic im Januar gerne an einen anderen Verein abgeben.

 

MELVYN LORENZEN

Position: Stürmer
Alter: 21
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2017
Bilanz 2015/2016: 9 Einsätze in der U23, 4 Einsätze bei den Profis, davon 1 Startelfeinsatz
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Ein bißchen Verletzungen, eine fehlende Prise Disziplin und ein Hauch von fehlender Form sorgten vor einigen Wochen dafür, dass auch Lorenzen zur Debatte stand, als es um die Perspektive der Talente im Profikader ging. In den letzten beiden Bundesligaspielen kam der Stürmer wieder zu Kurzeinsätzen, erzielte auch in der U23 endlich seinen ersten Saisontreffer. Und durch die Ungewissheit bei der Rückkehr von Aron Johannsson ist Werder im Sturm nicht mehr ganz so gut bestückt. Nimmt man dazu, dass Werder mittlerweile auch wieder hier und da auf Schnelligkeit (durch Öztunali) setzt, so dürfte das Thema Leihe bei ‘Mello’ wohl aktuell kein allzu großes mehr sein.

Trotzdem hatte man sich bei Werder von Lorenzen mehr bis hierhin erhofft. Schnell, robust, groß – das klingt gut für einen Stürmer. Aber seine Einsätze in der U23 ließen Entwicklung vermissen, auch die Form fehlte die meiste Zeit. Lorenzen konnte meist nur seine Schnelligkeit ausspielen, das Verarbeiten der Bälle, wenn er denn am Strafraum des Gegners angelangt ist, war stark verbesserungswürdig. Das Halten und Behaupten der Bälle nach Zuspiel ebenfalls. In Bremen ist er wohl in der Rückrunde gut aufgehoben, eine Leihe aktuell nicht wahrscheinlich.

 

MARTIN KOBYLANSKI

Position: Offensives Mittelfeld/Stürmer
Alter: 21
Vertrag: Profivertrag bis Sommer 2017
Bilanz 2015/2016: 15 Einsätze in der U23
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Martin Kobylanski ist ein bißchen ‘Husic light’. Auch er ist mit einem Profivertrag ausgestattet, aber offiziell in die U23 versetzt. Während Husic aber wenigstens ein paar Trainingseinheiten bei den Profis absolviert hat, ist Koby im Training wie in der Planung nicht mehr zu sehen. Dafür hat er dem aussortierten Torhüter voraus, dass er in der U23 zu Einsätzen kommt bzw. kam. Knapp die Hälfte seiner Einsätze waren zwar Einwechslungen, aber er spielte immerhin. Allerdings ist sein letzter Einsatz auch schon über anderthalb Monate her. Und wird wohl sein letzter gewesen sein. Denn der Offensivspieler kann den Verein verlassen, ein fester Wechsel wird bevorzugt.

Schon im August war das angestrebt, Koby fand jedoch keinen passenden Abnehmer. Nun sind andere Teams auf dem Markt, aber auch Kobys Bestreben zu wechseln dürfte ein anderes sein. Denn auch die letzte kleine Chance, sich wieder in Richtung Profikader zu bewegen, ist dahin. Seine Leistungen in der U23 waren wechselhaft. Wie bei seiner Leihe in der vergangenen Saison waren gute Szenen dabei, gute Abschlüsse, starke Pässe. Aber eben auch zu viel Untertauchen, zu viele Fehlpässe, zu wenig Beitrag zum Spiel.

 

WEITERE KANDIDATEN?

Ein Sonderfall ist Luca Caldirola, der von Werder bis zum Sommer an Darmstadt ausgeliehen ist und noch bis 2017 in Bremen unter Vertrag steht. Eine Rückkehr nach der Saison erscheint nicht wahrscheinlich, Skripnik und Caldirola sind nie miteinander warm geworden, der Ukrainer bevorzugt einen anderen Spielertypen in der Innenverteidigung. Ein fester Abgang deutet sich an, kann Werder auf der Suche nach Einnahmen vor dem Sommer bereits jetzt schon Nägel mit Köpfen machen? Wenn, dann nur in Darmstadt, denn Caldirola wird die Saison dort beenden. Aber ob die Darmstädter jetzt schon über einen Kauf verhandeln würden? Sie besitzen keine Kaufoption, haben auch keine große Eile. Auch nach dem Ende der Wintertransferphase bliebe noch ausreichend Zeit. Zeit, die auch Caldirola gebrauchen könnte, um zu sehen, wohin der Weg von Darmstadt geht, welche Optionen sich im Sommer bieten.

Andere Spieler, die keine Rolle mehr spielen, sind aktuell ebenfalls schwer an den Mann zu bringen. Torhüter Raphael Wolf ist aufgrund seiner Verletzungen nicht auf dem Markt platzierbar, dürfte zudem Interesse daran haben, sich selbst erst wieder in Bremen zu Form und Fitness zu bringen, bevor er dann im Sommer auf Suche nach Spielzeit den Verein verlässt. Özkan Yildirim ist außen vor weil er dauerverletzt ist. Werder wird den bis Sommer laufenden Vertrag nicht vorzeitig auflösen und Interesse von anderen Vereinen wird es aufgrund der Verletzungshistorie und der aktuellen Rehaphase auch nicht geben.

Was bleibt sind Spieler, für die es einen Markt gibt, die aber bei Werder mehr denn je gebraucht werden. Die Kategorie Anthony Ujah. Aus dieser wäre am Ehesten Jannik Vestergaard ein Kandidat, da er durch einen Wechsel nach England am meisten Ablöse bringen würde. Doch: so wie zuletzt zu hören war haben die Interessenten aus dem Sommer aktuell (noch) keinen Bedarf, Vestergaard selbst tendiere trotz verpasster EM-Qualifikation und fehlender Präsentationsbühne noch Richtung Sommer was einen möglichen Wechsel angeht. Und Werder? Da würde man am liebsten die Ablöse kassieren und den jungen Dänen bis zum Saisonende sofort zurückleihen. Doch, macht ein Verein da mit? Macht Vestergaard mit? In Sachen Transfers allerdings ist England das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und Träume sind erlaubt.

 

ZUGÄNGE?

Es soll im Winter nicht nur bei Abgängen bleiben. Und es soll etwas nachgeholt werden, was im Sommer verpasst wurde. Schon damals wollte man sich im Mittelfeld verstärken. Mindestens einer, am Besten zwei Spieler waren gewünscht. Im defensiven Mittelfeld schaute man sich nach erfahrenen Spielern um, sprach u.a. mit Julian Baumgartlinger. Am Ende aber wurde es nicht nur teuer, man hatte auch Zweifel, ob Baumgartlinger und Bargfrede jemals zusammen auf dem Platz stehen würden. Und wenn es teuer wird, dann müssen sie schon zusammen passen und nicht nur um eine Position kämpfen. Später blickte man vermehrt auf jüngere Leute, von denen Juve-Talent Andres Tello medial gehandelt und von Eichin offensiv kommentiert wurde. Sollten Fröde und Kroos den Verein verlassen wird hier zwingend ein Neuzugang nötig.

Am wichtigsten jedoch hat man in Bremen die Position eines zentralen Mittelfeldspielers benannt. Der soll spielerisch was auf dem Kasten haben und langfristig Clemens Fritz ersetzen, aber auch jetzt je nach Taktik mit ihm auf dem Platz stehen. Gesucht wird hier ein Spieler, der sofort helfen kann. Werder sei zwar bereit zu kaufen, würde es aber bevorzugen, eine Leihe vorzuschalten. Im Sommer rechnet man mit Transfererlösen, dann könnte der Verein eine Kaufoption nutzen sowie finanziell vertragen. Es soll aber auch Kandidaten geben, deren Verträge im Sommer auslaufen. Werder könnte dort mit einer gerade noch vertretbaren Ablöse den Transfer vom Sommer in den Winter ziehen.

Umgehört hat sich der Klub auch bei erfahrenen Torhütern für den Fall, dass Raphael Wolf Ende Januar noch nicht wieder fit ist. Besonders für die Entwicklung vom talentierten Michael Zetterer wäre es wichtig, wenn Wolf auf der Bank bei den Profis Platz nehmen würde, damit er selbst bei der U23 Spielpraxis sammeln kann. Bisher kommt er lediglich auf einen Saisoneinsatz. Natürlich würde es auch die U23 stärken, wenn sie den bestmöglichen Torhüter durchgehend zur Verfügung hätten.

Ebenfalls abhängig von einem verletzten Spieler ist die Situation im Sturm. Aron Johannsson wird wohl zum Trainingsauftakt noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Wie sieht es bei ihm Ende Januar aus? Will Werder mit einer echten Spitze oder mit zwei Stürmern spielen? Hat Lorenzen sich in den Buli-Kader gearbeitet? Auch wenn es nur eine Dreingabe wäre: Johannsson war immerhin als Leistungsträger eingeplant. Im Notfall müsste Werder auch hier schauen, ob man einen eventuell für den Sommer geplanten Neuzugang, bspw. einen Pizarro-Nachfolger, schon im Winter dazuholen kann.

Die letzte Position ist die, von der Viktor Skripnik im Sommer am meisten gesprochen hat: das offensive Mittelfeld. Passend dazu wäre, wenn an dem Gerücht um das Interesse an Dortmunds Jonas Hofmann tatsächlich mehr dran ist. Skripnik hätte durchaus gerne noch eine Option im nicht überzeugenden Kreativbereich, allein sie ist schwer zu bekommen auf dem Markt. Und es ist wenig darüber in Erfahrung zu bringen, wie sehr Werder hier hinter einer Verpflichtung her ist und als wie wichtig diese Position gesehen wird.

Zu guter Letzt gibt es auch Gespräche mit jungen Spielern, die vorerst für die U23 vorgesehen wären. Aufgrund der möglichen Leihgeschäfte ist es nicht unwahrscheinlich, dass es für die zweite Mannschaft ein oder zwei Neuzugänge gibt.

 

 

 

Die Fotos wurden von Worum-Usern zur Verfügung gestellt.

 

 


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